Kirchen kritisieren Studie über ihr Vermögen

Frankfurt a.M. (epd). Die beiden großen Kirchen haben eine neue Untersuchung über die Höhe kirchlicher Vermögenswerte in Deutschland kritisiert. Die Studie des Hamburger Politikwissenschaftlers Carsten Frerk beruhe auf einer "Mischung aus Fakten, Schätzungen und in einigen Bereichen zweifelhaften Zuordnungen und Bewertungen", erklärte der Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thomas Krüger, am Dienstag auf epd-Anfrage. Auch der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Rudolf Hammerschmidt, äußerte Skepsis gegenüber der 435-seitigen Studie.
Frerk hatte das Gesamtvermögen der beiden großen Kirchen mit mehr als 501 Milliarden Euro (981 Milliarden Mark) beziffert. Knapp zwei Drittel davon bestünden aus Grundstücks- und Immobilienbesitz. Das reine Geldvermögen der großen Kirchen schätzt der 56-jährige Wissenschaftler auf rund 87 Milliarden Euro (170 Milliarden Mark).
Er könne die genannten Zahlen "weder bestätigen noch dementieren", sagte Hammerschmidt. Die Bischofskonferenz habe keinen Überblick über die Vermögenswerte der katholischen Kirche. "Warum sollten wir unsere Pfarrhäuser oder den Kölner Dom bewerten? Das wollen wir doch nicht verkaufen", so Hammerschmidt.
EKD-Sprecher Krüger rügte unzutreffende Angaben in der Untersuchung "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland", die im Aschaffenburger Alibri-Verlag erschienen ist. So gehöre das Dorint-Hotel am Berliner Gendarmenmarkt "leider nicht der EKD", so Krüger. Außerdem würden notwendige Versorgungsleistungen für mehr als 30.000 Pfarrer und Kirchenbeamte sowie die Altersversorgung von rund 600.000 angestellten Mitarbeitern "als verfügbares Kapital dargestellt".

 

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